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Die Anatomie der Füße

Die menschlichen Füße bestehen aus zahlreichen Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenken. Hier erfahren sie etwas über ihren komplexen Aufbau – und wann Fußbeschwerden in ärztliche Behandlung gehören.

Ihre Füße tragen Sie ein Leben lang. Beim Gehen und Stehen stützen sie Ihr Körpergewicht, beim Laufen, Hüpfen und Tanzen halten sie extremen Belastungen stand. Mit etwas Übung können Sie mit Ihren Füßen sogar greifen. Hinter all dem steckt ein komplexes Zusammenspiel zahlreicher Muskeln, Sehnen und Gelenke.

Anatomie des Fußes

Der Aufbau des Fußes, auf Lateinisch „Pes“, ähnelt dem der Hand. 20 Muskeln, 26 Knochen, 33 Gelenke und 114 Bänder stecken in jedem Fuß. Anatomisch unterteilt man ihn in drei Abschnitte: die Fußwurzel (Tarsus), den Mittelfuß (Metatarsus) und die Zehen (Digiti pedis). Zur Fußwurzel zählen sieben Knochen. Dazu gehören unter anderem das Sprungbein als Verbindung zum Sprunggelenk und das darunter liegende Fersenbein, das bei aufrechter Körperhaltung auf dem Boden steht. Den Mittelfuß bilden die fünf tastbaren Mittelfußknochen – der kräftigste von ihnen mündet im großen Zeh. „Fußsohle“ heißt der untere Teil des Fußes, „Fußrücken“ der obere.

Die fünf Zehen, die dem Fußballen entwachsen, sind die Endglieder des menschlichen Fußes und bestehen aus Röhrenknochen mit zwei bis drei Gliedern. Ihre Anatomie entspricht der der Finger, nur sind die Zehen bei den wenigsten Menschen genauso beweglich. Die Greiffunktion des Fußes ist verkümmert, er hat heute eher eine Stützfunktion. Über das Sprunggelenk, das von drei Außenbändern und einem Innenband stabilisiert wird, ist der Fuß mit dem Schien- und Wadenbein verbunden.

Das Körpergewicht verteilt sich fast gleichmäßig auf Ferse und Zehenballen, beim Gehen rollt der Fuß über die Großzehe ab. Für einen geschmeidigen Gang und um Stöße besser abfedern zu können, ist der Mittelfuß wie eine Kuppel gewölbt. Die Längs- und Quergewölbe entstehen lediglich durch Zug von Bändern, Sehnen und Muskeln.

Ist das Längsgewölbe eingefallen, spricht man von einem Plattfuß. Die komplette Fußsohle berührt dann im aufrechten Stand den Boden. Eine mildere Form, die etwa jeden fünften Erwachsenen betrifft, heißt „Senkfuß“. Knickt das Fußgelenk von hinten betrachtet zusätzlich nach innen ab, spricht man von „Knick-Senk-Fuß“. Bei Kindern ist diese Fußstellung ganz normal, sollte sich aber bis zum Alter von zehn Jahren zurückgebildet haben.

Erkrankungen der Füße

Verletzungen, die den Fuß betreffen, sind häufig. Bänderrisse am Sprunggelenk etwa machen 14 Prozent aller Notfallbehandlungen bei Sportlern aus. Zu der schmerzhaften Verletzung kommt es beispielsweise, wenn ein Volleyballspieler nach einem Sprung ans Netz unglücklich landet und umknickt. Von einer „Fraktur“ sprechen Ärzte, wenn Knochen gebrochen sind. Dies passiert am häufigsten bei Verkehrs- oder Sportunfällen.

Neben diesen akuten Verletzungen kann die Fußgesundheit durch Fehlstellungen oder andere Erkrankungen Schaden nehmen. Die häufigsten sind:

  • Hallux valgus (Fehlstellung, bei der die Großzehen nach außen abweicht; häufig bei Frauen)
  • Hallux rigidus (Verschleiß des Großzehengrundgelenks; Arthrose)
  • Knick-Plattfuß (Fußfehlstellung, bei der das Längsgewölbe fehlt; siehe oben)
  • Sprunggelenkarthrose (Verschleiß des Knorpels im Sprunggelenk; häufig als Folge einer Verletzung)

Der Hallux valgus, umgangssprachlich bekannt als „Ballenfuß“, kommt in der Bevölkerung siebenmal häufiger vor als der Hallux rigidus. Bis zu 35 Prozent der über 65-Jährigen sind von der Fehlstellung betroffen. Beide Erkrankungen unterteilen Ärzte in verschiedene Stadien, die jeweils eine andere Behandlung erfordern. In schweren Fällen hilft oft nur eine Operation.

Operationen am Fuß

Dass eine Operation ein Spezialist vornehmen sollte, gilt für alle chirurgischen Eingriffe. Im Bezug auf die Füße ist es aber besonders wichtig: zu komplex ist ihre Anatomie, zu fein das Zusammenspiel von Muskeln, Bändern und Sehnen. Patienten sollten sich, wenn sie die Wahl haben, nur von Ärzten operieren lassen, die mit Eingriffen an Füßen besonders viel Erfahrung haben.

Eine Fuß-Operation ist manchmal auch schon bei leichten Hallux-valgus-Formen notwendig. Die Chirurgen stellen dann den Mittelfußknochen der Großzehe um und fixieren ihn mit einer Titanschraube. Beim Hallux rigidus kommen andere Operationsverfahren und manchmal auch eine Gelenkversteifung infrage.

Welche Operationstechnik die beste ist, entscheidet der Arzt gemeinsam mit dem Patienten. Bei Arthrose im Sprunggelenk sind ebenfalls Operationen möglich, sollten aber nur erfolgen, wenn alle anderen Maßnahmen die Schmerzen nicht lindern konnten. Ärzte können das Gelenk entweder entfernen und versteifen oder sie setzen ein Kunstgelenk aus Metall ein.

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