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Sprunggelenksarthrose

Fühlt es sich so an, als müssten Sie ihre Füße nach dem Aufstehen erstmal einlaufen, bis das Sprunggelenk so richtig beweglich ist? Schmerzen die Fußgelenke oder schwellen sie an, nachdem Sie sie länger belastet haben? Dann könnte eine Sprunggelenksarthrose der Grund dafür sein. Welche Symptome treten bei Arthrose im Sprunggelenk auf, warum sind häufig Verletzungen die Ursache dafür und mit welcher Therapie behandeln Ärzte das Sprunggelenk?

Symptome: Schmerzen und Schwellungen

Die ersten Anzeichen einer Sprunggelenksarthrose treten meist nach einer längeren Belastung auf. Betroffene spüren gelegentlich etwas Schmerzen, manchmal schwillt das Gelenk auch ein wenig an.

Im weiteren Verlauf der Sprunggelenksarthrose werden die Schmerzen und die Schwellungen stärker. Sie kommen auch häufiger, etwa schon bei kleineren und kürzeren Belastungen. Schließlich können sie sogar auftreten, ohne dass der Betroffene seinen Fuß belastet hätte – etwa nachts oder nach längerer Ruhe. Mit der Zeit bemerken Betroffene zudem häufig, dass die Beweglichkeit des Sprunggelenks nachlässt.

Am Morgen nach dem Aufstehen oder nach einer längeren Sitzpause fühlt es sich für Betroffene oft so an, als müssten sie erst ein wenig umherlaufen, um so ihr Sprunggelenk in Schwung zu bringen. Die Sprunggelenksarthrose führt letztlich auch dazu, dass das Gelenk versteift.

Ursachen: Verletzung statt Alter

Das Sprunggelenk unterteilt sich in ein oberes Sprunggelenk und ein unteres Sprunggelenk. Das obere Sprunggelenk besteht aus drei Knochen: Schienbein, Wadenbein und Sprungbein. Das untere Sprunggelenk besteht aus dem Sprungbein und dem Fersenbein. Der obere Teil ermöglicht Auf- und Abbewegungen, der untere Teil seitliche Kippbewegungen. Damit die Knochen nicht direkt aufeinander reiben, sind sie an den Gelenken durch Knorpel geschützt. Bei einer Sprunggelenksarthrose verschleißt diese Knorpelschicht, was letztlich die Beschwerden auslöst.

Für gewöhnlich ist der Verschleiß der Knorpelschicht ein gewöhnlicher Alterungsprozess. Er tritt, je nach Person, mal stärker und mal schwächer auf und hängt auch von erblichen Faktoren ab. Bei der Sprunggelenksarthrose ist das aber oft anders. Hier ist die Abnutzung des Gelenks und das damit einhergehendes Verschwinden der Knorpelschicht oft die Folge einer Verletzung. Aus der Verletzung folgt eine Fehlstellungen oder eine zu hohe Beweglichkeit und daraus wiederum können knöcherne Auswüchse entstehen. Auch können Infektionen des Gelenks die Knorpelschicht schädigen.

Nichtsdestotrotz spielt auch bei einer Sprunggelenksarthrose die genetische Veranlagung eine Rolle dabei, wie schnell die Knorpelschicht Schaden nimmt. Dazu führt ein zu hohes Körpergewicht zu einer zu starken Belastung, die auf Dauer das Sprunggelenk schneller verschleißen lässt.

Therapie: Vor der OP kommt die Physio

Sind die Beschwerden noch nicht so stark ausgeprägt, können Krankengymnastik, Bandagen, die richtigen Schuhe oder auch Einlagen helfen. Auch können Ärzte Medikamente gegen die Entzündung oder die Schmerzen verordnen.

Verbessert eine solche konservative Behandlung die Beschwerden nicht ausreichend, können Betroffene eine Operation in Betracht ziehen. Für das obere Sprunggelenk gibt es dabei drei verschiedene Maßnahmen:

  • Entfernung der knöchernen Wucherungen (Arthroskopie)
  • Austausch durch ein künstliches Gelenk (Endoprothese)
  • Versteifung des Fußgelenks (Arthrodese)

Für das untere Sprunggelenk ist es Ärzten noch nicht möglich, das Gelenk durch eine Prothese zu ersetzen. Ist eine Operation nötig, wird es deswegen in der Regel versteift.

Diagnose: Fragen, testen, röntgen

Besteht ein Verdacht auf eine Sprunggelenksarthrose, befragen Ärzte den Patienten zunächst. Für sie ist wichtig, was Schmerzen auslöst und wo genau und wann Schmerzen auftreten.

Zusätzlich fragt der Arzt weitere Risikofaktoren ab. Dann wird er das betroffene Sprunggelenk untersuchen. Er testet die Beweglichkeit und prüft nochmals, bei welchen Drehungen und Belastungen der Patient Schmerz empfindet.

Darüber hinaus kann eine Röntgenuntersuchung den Verdacht bestätigen. Auf den Aufnahmen kann ein Arzt die Sprunggelenksarthrose daran erkennen, dass der Gelenkspalt zwischen den Knochen schmaler als gewöhnlich ist. Zudem sieht er etwaige Zysten oder ungewöhnlichen Knochenwuchs.

In einigen Fällen, wenn der Arzt die Diagnose immer noch nicht mit Gewissheit stellen kann, führt er zusätzlich noch eine Magnetresonanztomografie (MRT) oder eine Computertomografie (CT) durch.

Häufigkeit: Betroffene sind deutlich jünger

Im Vergleich zu Arthrosen im Knie oder in der Hüfte kommen Sprunggelenksarthrosen eher selten vor. Betroffene sind allerdings meist deutlich jünger. An einer Sprunggelenksarthrose, bei der Betroffene Schmerzen empfinden, leiden etwa ein Prozent aller Erwachsenen. Das kommt daher, dass neun von zehn Fällen von Sprunggelenksarthrose nicht durch altersbedingten Verschleiß entstehen, sondern die Folge einer Verletzung sind.

Prognose: Je früher, desto besser

Je früher ein Arzt eine Sprunggelenksarthrose bemerkt und als solche diagnostizieren kann, desto besser ist das für den Patienten. Zunächst steigert es die Chancen, die Erkrankung konventionell therapieren zu können. Später, sollte eine Operation nötig werden, erhöht es ebenfalls die Wahrscheinlichkeit, dabei das Gelenk erhalten zu können.

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