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Endoprothetik

Eine Endoprothese ist ein künstlicher Gelenkersatz. Die Prothese wird an Stelle eines kranken Gelenks implantiert. Lesen Sie alles über Endoprothetik, welche Gründe es für eine Endoprothese gibt, wie sie funktioniert und eine Operation abläuft.

Was ist Endoprothetik?

Endoprothesen ersetzen Teile des Gelenks oder das gesamte Gelenk. Sie bestehen meist aus Metall, Kunststoff oder Keramik. Oft werden diese Materialien auch kombiniert verwendet. Das entsprechende Fachgebiet der Medizin nennt man Endoprothetik.

Man unterscheidet dabei den vollständige Gelenkersatz, die sogenannten Totalendoprothese (TEP), und die Hemi- oder Teilendoprothese (HEP), die nur Teile eines Gelenks ersetzt. Sehr häufig sind Knieendoprothesen und Hüftendoprothesen

Wann wird eine Endoprothese eingesetzt?

Eine Endoprothese ist notwendig, wenn ein Gelenk seine Funktion nicht mehr erfüllen oder nur noch eingeschränkt bewegt werden kann. Gründe dafür können Arthrose, Gicht, ein Trauma, Nekrosen, Brüche (Frakturen) oder Gelenkversteifungen sein.

Zudem sind beim Einsatz einer Endoprothese konservative Maßnahmen nicht mehr erfolgreich und der Patient ist in seiner Lebensqualität zunehmend eingeschränkt. Außerdem kann der Austausch eines künstlichen Gelenks notwendig werden, wenn dieses nicht mehr stabil ist oder nicht mehr funktioniert.

Wie ist die Diagnostik vor dem Einsetzen einer Endoprothese?

Zu Beginn steht die ausführliche Anamnese. Der Arzt klärt im Gespräch mit dem Patienten Vorerkrankungen, Verletzungen, Allergien und eingenommene Medikamente ab.

In einer klinischen Untersuchung untersucht er das betroffene Gelenk und prüft dieses auf Stabilität, Beweglichkeit und Schmerzen. Außerdem klärt der Arzt über eine Operation auf. Zudem folgen Röntgenuntersuchung, Computertomographie oder Kernspintomographie.

Wie verläuft die Operation?

Der Operateur gelangt über einen Hautschnitt an das betroffene Gelenk und schiebt die Muskulatur zur Seite oder durchtrennt diese vorsichtig und öffnet die Gelenkkapsel, die das Gelenk umgibt. Die abgenutzten Gelenkoberflächen und Gelenkknorpel werden entfernt. Mit speziellen Raspeln, Sägen und Fräsen werden die verbleibenden Knochen für die Endoprothese vorbereitet.

Die Prothese kann auf verschiedene Weise mit dem Knochen verbunden werden. Eine Möglichkeit ist die Verbindung mit dem sogenannten Knochenzement. Diese Verbindung ist die häufigste Variante im Bereich des Kniegelenks. Der Knochen wird mit Hilfe eines speziellen Knochenzements mit der Endoprothese verbunden. Die Press-fit-Fixation ist eine zementfreie Verbindung. Diese wird häufig im bereich der Hüftendoprothetik verwendet.

Die Endoprothese hat eine kegelförmige Verankerung, die in den Knochen geschlagen und befestigt wird. Die Endoprothese wird durch die Bildung von neuer Knochensubstanz durch den Körper fixiert. Der Knochen wächste quasi an der Prothese fest. Diese Methode wird meist bei jüngeren Patienten mit größerer Knochenstabilität angewendet.

Ebenfalls möglich ist eine Verschraubung zwischen Knochen und Prothese. Bevor die Wunde vernäht wird, prüft der Arzt die Beweglichkeit und den korrekten Sitz. Dazu wird auch ein Röntgenbild angefertigt.

Wie ist die Nachsorge nach einer Endoprothetik Operation?

Nach dem Einsetzen eines Gelenkersatzes dauert der stationäre Aufenthalt meist etwa eine Woche. Danach ist eine physiotherapeutische Nachbehandlung mit Mobilisationsübungen notwendig. Der Schwerpunkt der Physiotherapie liegt auf gezieltem Muskelaufbau und der Gangschulung.

Bei Endoprothesen in der Hüfte und im Knie sind in den ersten Wochen nach der Operation Unterarmgehstützen erforderlich. So wird die Überlastung des operierten Gelenks verhindert, die ersten Schritte können so sicherer erfolgen.

Mit regelmäßigen Nachuntersuchungen beim Orthopäden oder in der Klinik können mögliche Komplikationen frühzeitig erkannt werden. So wird die langfristige Funktion des künstlichen Gelenks sichergestellt.