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Nach Hüft-OP: Gangtraining mit Roboter sorgt für ausgezeichnete Ergebnisse

Eine Studie am Deutschen Zentrum für Orthopädie zeigt: Patienten, die nach der Implantation eines künstlichen Hüftgelenks beim Gangtraining von einem Roboter unterstützt werden, erzielen bessere Ergebnisse als Patienten, die ohne Roboter trainieren.

Die ersten Ergebnisse eines dreijährigen Forschungsprojekts am Deutschen Zentrum für Orthopädie an den Waldkliniken Eisenberg zeigen, dass Patientinnen und Patienten durch Gangtraining mit einem Roboter nach einer Hüft-Operation schneller wieder normal gehen können.

Zugleich beschleunigen die Übungen mit dem Roboter den Genesungsprozess. Das Projekt lief unter dem Namen ROGER, das für „Roboterassistiertes Gangtraining in der orthopädischen Rehabilitation“ steht und sowohl bundesweit als auch international einzigartig in der medizinischen Robotik-Forschung ist. Nie zuvor gab es einen Roboter, der das Gangtraining an Unterarmstützen automatisiert begleiten kann.

ROGER: International einzigartiges Forschungsprojekt

Der am Deutschen Zentrum für Orthopädie eingesetzte Roboter unterstützte die Patienten nach einer Hüftoperation zusätzlich zur Physiotherapie beim Gangtraining, zwei Mal täglich für insgesamt fünf Tage bzw. bis zur Entlassung.

Bei den Patienten mit Robotertraining wurden im Ganglabor funktionelle Vorteile nachgewiesen. Sie bewegten sich schneller und besser als die Patienten in der Vergleichsgruppe, die ein konventionelles physiotherapeutisches Gangtraining absolviert. „Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass das roboterunterstützte Gangtraining zu einem besseren Gangbild unmittelbar nach Operationen führt“, sagt Prof. Dr. Eric Röhner.

Roboter animiert Patienten zu mehr Training

Ein Aspekt ist den Studienergebnissen zufolge die zusätzliche Trainingsmotivation, die der Roboter offenbar vermittelt. Ein Großteil der Studienteilnehmer gab an, lieber mit dem Roboter zu trainieren als alleine. Das therapeutische Personal ersetzt der Roboter dabei keineswegs.

Er unterstützt es, die Patienten so effektiv wie möglich zu mobilisieren. Dadurch haben Therapeutinnen und Therapeuten mehr Ressourcen in der krankengymnastischen Versorgung, die ganz individuell mit jedem Patienten geschieht.

Key Facts:

  • 1,4 Mio. Euro Fördersumme
  • 15 zufriedene Patienten
  • 40 Trainingstage
  • 142 Trainingseinheiten
  • 34,7 km zurückgelegte Strecke